23. Februar – 1. Bundeskongress für ganzheitliche Medizin
Veranstaltungsort war Heiligendamm/Ostsee.
Im dortigen Kempinski Grand Hotel kamen etwa 150 Menschen aus aller Welt zusammen. In 22 Vorträgen/Referaten wurde ein breites Spektrum von ganzheitlicher Medizin vorgestellt.
Von wegen Unkraut – Schätze der Wildnis
Vergangenes Bewahren – mit heutigem Verknüpfen und Zukünftiges entwickeln!
Auftakt – Entree
Vision
Ein Restaurantbesuch, z. B. im Kempinski Grand Hotel, Heiligendamm.
Sie möchten speisen, der Kellner kommt und statt, wie üblich zu fragen:"Was möchten sie essen oder was darf ich Ihnen bringen?", fragt er:
"Was würde ihnen heute gut tun?" Was für eine Frage, sie wissen es nicht, sind etwas ratlos. Kein Problem, der persönliche Arzt und Gesundheitsberater des Hauses gibt Ihnen, nach einem kurzen Check up geeignete Empfehlungen. Die Küche ist selbstverständlich darauf eingestellt und hat das Richtige für sie parat. Und sie ... schlemmen, genießen und tun sich dabei gut.
Das ist meine Vision einer Annäherung, bzw. Zusammenarbeit zweier Kapazitäten in weiß.
Gemäß der griechische Philosophie des Hippokrates
LASST EURE LEBENSMITTEL EURE HEILMITTEL UND EURE HEILMITTEL EURE LEBENSMITTEL SEIN
Zeitbogen
Vergangenes Bewahren - mit heutigem Verknüpfen und Zukünftiges entwickeln
Nachweise über Jahrhunderte, ja Jahrtausende alte Verwendung und Anwendung von Wildpflanzen in Küche und Volksmedizin sind bekannt aus der traditionellen chinesischen Medizin TCM, aus der indischen Gesundheitslehre Auyurveda und aus der traditionellen europäischen Medizin TEM um die bekanntesten zu nennen.
Die alten Lehren basieren auf Imagination - Intuition – Erkenntnis.
Unsere traditionelle europäische Medizin baut auf das antike Wissen der Griechen, wie Hippokrates, Dioskurides, Plinius und Galenos, sowie auf die keltisch-germanische Heilkunst auf. Galenos zum Beispiel wurde bekannt durch seine systematisierte 4 -Säftelehre. Die Zusammenführung von antikem Wissen und volkskundlichen Anwendungen aus der keltisch/germanischen Kultur, erweitert mit eigenen Erkenntnissen ist erstmals im Lorscher Arzneibuch des 8. Jhdt n. Chr. niedergeschrieben. Es wird als das älteste medizinische Fachbuch im europäischen Raum bezeichnet. Neben den heilkundlichen Angaben enthält es auch eine Rezeptsammlung und Anweisungen zur Ernährung. Insbesondere Gemüse und dessen Wirkung auf den menschlichen Organismus, als heilende Kraft ist dort bereits beschrieben. Das Original Lorscher Arzneibuch liegt in Bamberg, eine Kopie davon im Museum Lorsch, Hessen, Kreis Bergstrasse.
Mit der Einführung des Christentums, einem lange andauernden Übernahmeprozess wurde in Germanien und Europa das umfassende Wissen der vorchristlichen Kräuterkundigen mehr und mehr zu einem Problem für die Kirche. Das führte zur Verbrennung vieler Frauen und Männer auf dem Scheiterhaufen die um die Kraft und Wirkung der Pflanzen wussten. Die Macht der Kirche sollte gesichert werden.
Das Wissen der Kräuterkundigen wurde dann in den Klostergärten der Mönche und Nonnen und von der Ärzteschaft weiter genutzt und weiter entwickelt.
Hildegard von Bingen, Albertus Magnus und Paracelsus, der sich insbesondere der Signaturenlehre widmete seien hier beispielhaft genannt.
Mit der Entdeckung des Buchdruckes kam es dann zu einem Boom an Bucherscheinungen über Heilkräuter/Botanik, Heilkunde/Medizin, Gartenanlagen/ Gemüseanbau u.s.w. Das führte zu einer großen Verbreitung des vorhandenen Wissens. Vergleichbar mit der Einführung des Internets.
In der Zeit der Aufklärung gingen Klostermedizin, klösterliche Heilkunde,weltliche Forschung und Wissenschaft immer mehr getrennte Wege.
Mit Beginn der Neuzeit, geprägt und zunehmend dominiert vom rein naturwissenschaftlichen, reduktionistischen Forschungsansatz verlor das überlieferte, alte Wissen an Bedeutung, wurde verdrängt, ja verpönt. Nur, was naturwissenschaftlich, materiell nachweisbar, sichtbar und belegbar war, galt als anerkannt.
Seit geraumer Zeit scheint auch diese Periode der rein naturwissenschaftlichen, materialistischen Betrachtung und Vorgehensweise ihre Grenzen zu erreichen. In sehr vielen Fällen steht die Schulmedizin bei ihren Behandlungsmethoden und medikamentösen Möglichkeiten mit dem Rücken zur Wand und eine Art Rückbesinnung stellt sich nach und nach ein. Alte Schriften gewinnen wieder an Bedeutung.
In alle traditionell und noch ursprünglich geführten Kulturen werden Ethnobotaniker geschickt, das erhaltene Wissen um Natur- und Pflanzenheilkunde aufzuspüren, aufzuschreiben, Pflanzenteile für Forschungs- und Produktentwicklungsprozesse zu entnehmen.
Hier wird Altes überliefertes Wissen aufgegriffen, mit heutigen Möglichkeiten und Erkenntnissen verknüpft. Oft allerdings noch auf den Grundlagen der reinen Naturwissenschaft des Materialismus.
Die einseitig naturwissenschaftliche, materielle Sichtweise auf Mensch und Natur entwickelte sich jedoch parallel weiter. Als ganzheitliche Medizin begrifflich gefasstes medizinisch-therapeutische Handeln gewinnt an Raum. Dies geschieht überwiegend auf der Grundlage eines Natur- und Menschenverständnisses, welches den Menschen, als Körper-Seele-Geist Einheit sieht und die Natur mit Ihren Erscheinungsformen eingliedert in ein kosmisch-irdisches Gesamtgeschehen.
Gefördert wird diese Sichtweise durch die ständig wachsende Nachweisbarkeit der komplexen Zusammenhänge verbunden mit einer rasant sich verändernden Bewusstseins- und Schwingungsebene. Viele Erkenntnisse, die jahrelang zurückgehalten wurden um Entwicklungen zu bremsen, drängen notwendig in die Welt.
Der Begriff der Pathogenese weicht der Bezeichnung Salutogenese, will heißen: der Zustand von Gesundheit wird Ausgangspunkt bei der Anamnese.
Er steht im Mittelpunkt des Interesses, mehr als die Krankheit.
Eigene Arbeit
Vergangenes Bewahren - mit heutigem Verknüpfen und Zukünftiges entwickeln
Mit diesem Grundverständnis arbeitet ARTEMIS naturbalancing:
die Einheit von Körper, Seele und Geist erinnern an ihren Zustand von Gesundheit. Der Zustand von Gesundheit steht im Focus. Er ist Ausgangspunkt und Ziel für die Behebung von Schräglagen. Schräglage, eine Bezeichnung für Gesundheitsstörungen die dem Vokabular der Schiffssprache entstammt.Hier oben sicher gut bekannt.
Das Wort Krankheit soll aus dem Wort KRÄNGUNG entstammen.
KRÄNGUNG heißt in der Schiffssprache das Schiff hat SCHRÄGLAGE.
Der wieder entdeckte Schatz der Wildnis, erkannt, bestimmt, gesammelt, verarbeitet und verabreicht ist ein ganzheitlicher Gesundheitspflegeprozess.
Meine langjährige Erfahrung, als Wildkräuterexpertin, manchmal wohlwollend auch Kräuterhexe genannt gibt zu folgender Feststellung Anlass:
Der Aufenthalt in der Natur, die Gründlichkeit beim Hinschauen und Bestimmen, die Achtsamkeit bei Ernte, Lagerung und Verarbeitung, die Genauigkeit bei der zu verwendenden Menge. Das zusammen schult die Sinnesorgane auf allen Ebenen, enthält einen wohltuenden Wechsel von Entspannung und Anspannung und beinhaltet unumgänglich die Entstehung von Freude und Lust.
Vergnügen und Spaß, nicht als Luxus, sondern als Lebensnotwendigkeit. Verbunden mit der Bildung einer inneren Haltung von Liebe und Dankbarkeit.
In der Liebe zur Natur die Liebe zu sich selbst entdecken und entwickeln.
Wichtige Grundlagen zur Erhaltung und Wiedergewinnung von Gesundheit.
Diese Grundlagen zu fördern, zu stärken und zu stützen sieht ARTEMIS naturbalancing als ihr Arbeitsfeld.
Angebote
Die Anzahl der Menschen, die fort wollen von der Schulmedizin, fort vom klassischen Halbgott in weiß. Diese Menschen suchen Angebote zur Rückgewinnung ihrer Gesundheit an denen sie selbst mitverantwortlich tätig sein können. Sie möchten die Prozesse nachvollziehen, d.h. auch geistig- seelisch daran beteiligt zu sein.
Als Arzt, Heilpraktiker oder Therapeut sind Sie fördernd, unterstützend und begleitend tätig. Letztlich heilt sich der Patient selbst.
ARTEMIS naturbalancing Weiterbildungen möchten ein Angebot sein, sich selbst in Naturbalance zu halten oder zu bringen, und diese persönliche Kompetenz als Bereicherung in die Arbeit mit den Patienten und Klienten hinein zunehmen.
Das Wissen um die ganzheitliche Wirkung vieler einheimischer Wildpflanzen wieder zu erinnern, es zu differenzieren, mit neuesten Erkenntnissen zu verknüpfen ist Schwerpunkt unseres Weiterbildungsangebotes.
Gesundheitsprävention zu fördern, ihr hauptsächliche Beachtung zukommen zulassen.
Vergangenes Bewahren - mit heutigem Verknüpfen und Zukünftiges entwickeln
Die Inhalte sind
• einfach und schlicht, wenig spektakulär
• Wissen erweiternd und doch unkompliziert, manchmal auch erheiternd
• Wege aufzeigend, die den Menschen zum Mitwirker zu machen, als Teil des salutogenesischen Konzepts
• Wege zu eigenverantwortlichem Umgang mit Gesundheit und Schräglagen
Wildkräuterkunde in Theorie und Praxis, im Rhythmus der Jahreszeiten
Übungen zum achtsamen, gründlichen Umgang
Kulinarische Naturaromaküche, Prävention aus der Küche
Verarbeitung, Haltbarmachung, Dosierung
Naturrituale, Meditationen, Pflanzenreisen...
Pflanzenbeschreibungen
Zwei Wildpflanzen möchte ich Ihnen etwas genauer vorstellen. Es sind Wildpflanzen, die, als Unkraut Furore gemacht haben:
Brennnessel und Löwenzahn. Jeder Mensch kennt sie. Die meisten Menschen haben unangenehme Erinnerungen an die Brennnessel und Kindheitserinnerungen an den Löwenzahn, die Pusteblume.
Von wegen Unkraut:
BRENNNESSEL Urtica dioica, Urtica urens
Vitamin B. C und K1, Magnesium, Eisen, Histamin, Calcium, Serotonin, Chlorophyll ...
• Aggressiv = aktiv werden
• Altes, Verbrauchtes wird entfernt, verwandelt, Stickstoff zu Eiweißstoffen, dadurch entsteht der faule und stinkende Geruch (Jauche).
Brennnessel Kaltauszug = nach 12 Std. Fitnessgetränk, nach 3 Tage Schädlingsbekämpfungsmittel, nach 3 Wochen Düngemittelextrakt
• Anregend auf Nieren- und Leberprozesse
• Aufgrund seiner Stoffwechsel anregenden Wirkung seit altersher, bei Griechen und Römern ebenso, wie bei alten Germanen, als Aphrodisiakum bekannt
GESCHICHTE:da sie wie Feuer brennen wurden sie mit brennender Liebe in Verbindung gebracht. Der Namen der Brennnessel, heutzutage auch reich an „n“, nämlich drei an der Zahl, wurde in süßem Wein getrunken, oder an bestimmten Tagen als Speise. Beides sollte der Fruchtbarkeit und Potenz dienen.
• Samen, besonders reich an Proteinen
• regt Wille und Durchsetzungsvermögen an
„sich in die Nesseln setzen“
• Reguliert den Eisengehalt in Erdreich und Organismus
Belebt so die Lebenskräfte vonErde, Tier und Mensch
Von der Wurzel bis zum Samen dient sie uns. Z.B. als Haarshampoo/Haarwasser oder Nesselstoff.
Kulinarische Empfehlungen: Goldsuppe –Rahmsuppe – Gemüse – Getränke - Sorbet – Pesto aus Samen...
LÖWENZAHN Taraxacum officinalis, enthält u.a. Kalium, Vitamin C, Inulin, Bitterstoffe
Der deutsche Name bezieht sich auf die Gestalt. Die Blüte, eine Löwenmähne – die Blätter, Löwenzähne.
Im Französischen bezieht sich der Name mehr auf die Wirkungsweise des Löwenzahns. Pisenlit´= Pinkle ins Bett > in der Pfalz = Pissblumm
• Harntreibend
• Gallensaft anregend (Farbe)
• Leberprozesse fördernd
• Sehr bitter
Die Franzosen, sie lieben ihn, decken ihn frühzeitig mit hohen Tontöpfen ab um so die Photosynthese zu verhindern, mit der sich hauptsächlich die Bitterstoffe entwickeln. Ähnlich geschieht das bei Chicoree, übrigens eine kultivierte Form der Wegwarte
• Wechselhaftigkeit/ Verwandlungskünstler> kein Blatt gleicht dem anderen
Schnelle Veränderung während der Vegetation
Wechsel bei Wetterumschwung
Als Aperitif oder Digestiv, als Bittermittel, als Frühjahrskur, mit den Stängeln reingt er und regt die Leber- und Galletätigkeit an.
Kulinarische Empfehlungen: Wurzeln, als Ersatzkaffee, Neunstärke(grüne Soße), mit Löwenzahn, Knospen- in Butter gebraten, Blätter- in allen Variationen.
Läuft ihnen bereits das Wasser im Munde zusammen, oder können sie sich das nicht wirklich vorstellen? Mit Freude bilde ich seit 4 Jahren „wildkräuterwillige“ Köche aus der Gastronomie in Wildkräuterkunde weiter und auch anlässlich des G8 Gipfels gab es, beim so genannten „Damenprogramm“ auf Burg Schlitz ein Menü mit Wildkräuteraspekten.
Sie sehen im Folgenden eine Art Rätsel. Schauen Sie drauf, lesen Sie und rasch wird Ihnen die Pflanze einfallen.
Kräuterpfarrer Künzle: „ Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam
zum Reinigen, ewig kränkelnde Menschen sollten ihn verehren wie Gold“
REINIGEN UND STÄRKEN
Verwendet werden die jungen Blätter und Stiele, vor der Blüte.
Die geschlossenen Knospen können mit verwendet werden.
Die Stiele können separat süß-sauer eingelegt werden.
Sobald sich die schönen weißen Blütensterne geöffnet haben sollte
er nicht mehr verwendet werden. Er schmeckt dann bitter.
Im Übrigen reicht es aus, eine Kur im Frühjahr durchzuführen und ihn
danach, haltbar gemacht, nur noch als Naturmedizin anzuwenden.
Und zu kulinarischen Zwecken, jedoch maßvoll.
Warnung:
Verwechslungsgefahr besteht, mit den Blättern des Maiglöckchens ( Erbrechen/Übelkeit),
sowie mit den Blättern der Herbstzeitlose
(Colchicin zersetzt die Zellen, ca. 60gr. tödlich !)
Wissenswertes aus alter Zeit:
Bei den Römern war er der Göttin Ceres geweiht.
Der Presssaft, vermischt mit Koriander, wurde als Liebestrank
verabreicht. Er soll bei Potenzschwäche geholfen haben.
Brot und er, am linken Arm befestigt, solle einem
den Dieb im Traum erscheinen lassen.
Heute sagt man ihm unter anderem Blutdruck senkende, reinigende,
die Verdauung fördernde Wirkung nach.
Auf jeden Fall schmeckt er köstlich in der genussvollen Naturaromaküche.
z.B. in Pesto – Brot - Käse – Bratwurst
...blüten, ohne Stiel – Verwendung bei Desserts
...samen und ...zwiebeln, geröstet, auf Brot oder Salat...
es ist der
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ekrätsneräb shcualbonkdlaw
Zusammenfassung
Ob mir der Versuch geglückt ist, Sie ein Stückweit mit auf die Reise in die freie Natur zu nehmen? Etwas von der Stimmung, die draußen bei den Wildpflanzen zu spüren ist hier in den Raum zu bringen?
Sie ahnen lassen, was für ein Potential in der unmittelbaren Begegnung und Nutzung der Wildnisschätze liegt?
Es würde mich freuen,
denn: Die Wildkräuter wachsen Jahr um Jahr auf´s Neue und wollen sich schenken, sofern wir ihnen Wachsraum lassen!
Abschluss
Diejenigen unter ihnen, die in dieser Jahreszeit morgens laufen oder joggen, denen singen die Vögel schon fröhliche Lieder von großen Taten der bevorstehenden Frühlingszeit. Er sollte sich also nicht wundern, wenn er nachhause kommt mit vielen neuen Ideen im Kopf.
Gut tut er daran, auf dem Weg Ausschau zu halten nach den ersten Triebspitzen von Brennnessel Löwenzahn, Spitzwegerich, Scharbockskraut und Sauerampfer.
In einem Frühlingsquark verarbeitet helfen sie fit zu sein für die tatkräftige Umsetzung der, vom Vogelgezwitscher inspirierten Ideen.
Copyright Dorisa Winkenbach, Abtsteinach 20.02.2008
Danke
Austausch / Zeit für Fragen
ARTEMIS NATURBALANCING Dorisa Winkenbach